Die Buslinie 562 zwischen Windhagen und
Bad Honnef (Bahnhof und Stadtbahn!) fährt neuerdings
arbeitstäglich fast durchgehend im Stundentakt.
Desweiteren meldet die
Verbandsgemeindeverwaltung Asbach im "Mitteilungsblatt" vom 28.
Januar 2021:
"Ab dem 18.08.2021 wird die
Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) die neue Linie SB (Schnellbus)
51 Bad Honnef-Windhagen-Asbach anstatt der heutigen Linie 562
einrichten. Der Schnellbus wird Windhagen von Bad Honnef aus auf
direktem Weg anfahren, wodurch sich die Fahrzeit von 50 auf ca.
25 Minuten halbiert. Außerdem wird mit der Linie SB51 die
umsteigefreie Direktverbindung von Bad Honnef nach Asbach
wiederhergestellt".
Wer kein Senior ist, kann täglich ab 9:00 Uhr eine Monatskarte
zwischen 61,40 (VG Asbach und Bad Honnef; Bad Honnef alleine 45,90
Euro) und 124,00 Euro (Gesamtnetz) nutzen, die dann aber auch am
Wochenende nur in dem Gebiet gilt, für das sie ausgestellt ist.
Auch dieses Ticket kann verliehen werden.
Noch ein Knüller ist, daß man bei den Zeitkarten für 3,80 Euro pro
Richtung ein Zusatzticket lösen kann, mit dem man eine Fahrt über
die Grenzen seines eigenen Tickets hinaus unternehmen darf. Auch
die Fahrer von Martin Becker geben dieses aus (ebenso, wie sie
anstandslos das Handy-Ticket akzeptieren), man braucht sich
zumindest bei der Abfahrt nicht mit störrischen Automaten oder
wackeligen Smartphone-Verbindungen abzugeben oder gar an der
Gebietsgrenze aussteigen und eines zu lösen. Nützlich für den, der
am Werktag einen Termin etwa in Neuwied oder Solingen hat, selbst
wenn die Zeitkarte nur zwischen Asbach und Bad Honnef ausgestellt
ist. Die vorgenannten Preise gelten ab 1.1.2019. Der VRS hat sie
um ca. vier Prozent erhöht und eine weitere, versteckte
Preiserhöhung liegt darin, daß die Vierertickets jetzt keinen
Rabatt mehr beinhalten. Dafür ist der Rabatt für das Handyticket
von 3 auf mindestens 5 Prozent gestiegen, bei Einzeltickets sogar
auf 10 Prozent.
Wer keine häufigen Fahrten über das gesamte Jahr hat, für den ist
der Ticketkauf über die VRS-App oder den DB-Navigator rentabler
als ein Jahresabo und auch hier spart man es sich, z.B. am
Fahrkartenautomat anzustehen, wenn schon die Bahn einläuft.
Am besten registriert man sich für beide. Der DB-Navigator gilt
auch für Verkehrsverbünde in halb Deutschland einschließlich z.B.
Berlin, München und Freiburg (Karte),
ist aber unzuverlässiger und meldet öfter mal "Verbindung nicht
gefunden", d.h. man kann kein Ticket kaufen, selbst wenn man vor
der angeblich nicht vorhandenen Bahn steht. Die VRS-App zeigt seit
vielen Jahren Verbindungen zuverlässig an (beispielsweise wenn man
mit dem Smartphone mitten im Wald steht, bekommt man die Richtung
zur nächsten Bushaltestelle sowie die Abfahrten genannt) und
erlaubt sogar den Ticketkauf ohne Registrierung, wobei man dann
Kreditkartennummern sowie persönliche Angaben zur Kontrolle
fummelig eintippen muss.
Freilich wird das Handyticket nach Lust und Laune angelernter Kontrolleure schon mal nicht anerkannt, wie ein Bericht im Bonner General-Anzeiger vom 30.7.2018 erwähnt. Hier wurden dem Fahrgast aufgrund einer frei erfundenen "2-Minuten-Frist" sechzig Euro abgenommen, wobei die Zeitung, bar jeder rechtlichen Ahnung, auch noch von einem "Bußgeldverfahren" schreibt, als hätten die martialischen Trupps irgend welche behördlichen Befugnisse. Das Verkehrsunternehmen hat das als "Einzelfall" abgetan. "Einzelfall" ist daran wohl nur, daß dieser Fahrgast es mit seiner Schilderung bis in die Presse geschafft hat und die Bonner SWB dieses eine Mal zur Reaktion gezwungen hat; laut dem Artikel hat der Kunde auf direkten Widerspruch nicht einmal eine Eingangsbestätigung bekommen. Die Taktik "totlaufen lassen und ableugnen" ist bei öffentlichen Verkehrsunternehmen ja nicht unbekannt und in meiner Seite auf diesem Blog "Die Phantom-Garantie" exemplarisch beschrieben und belegt (betrifft nicht SWB).
Um den Fahrschein komfortabel von zu Hause aus per Handyticket zu buchen, muss man beachten, daß ein Einzelfahrschein bei den höheren Preisstufen "nur" 6 Stunden gültig ist. Rund-, Rück- und Umwegfahrten sind auch hier verboten, es sei denn bei Tagestickets, aber Fahrtunterbrechungen innerhalb der Stunden der Gültigkeitsdauer sind zulässig. Schönerweise sind "Tagestickets" neuerdings echte 24-Stunden-Tickets, anstatt wie bisher drei Stunden nach Mitternacht abzulaufen.
Die Nabelschnur zur Welt ist für mich der Bahnhof Bad Honnef mit halbstündigen Regionalbahnen in Richtung Köln bzw, Koblenz und nach Bonn die danebenliegende Endstation der Stadtbahn 66 mit Abfahrten alle 20-30 Minuten.So weit, so gut, aber wie zum nächsten Bahnhof kommen?
562 15:35 Uhr ---> 80 Minuten Zwischenraum AST 16:55 Uhr ---> 40 Minuten Zwischenraum 562 17:35 Uhr ---> 80 Minuten Zwischenraum AST 18:55 Uhr ---> 40 Minuten Zwischenraum 562 19:35 Uhr ---> 80 Minuten Zwischenraum AST 20:55 Uhr usw.Es versteht sich, daß das AST zumindest in Richtung Windhagen an Bedeutung verloren hat. 1 Stunde 20 Minuten am zugigen Bahnhof Bad Honnef sind zu lange.
Der schlaue ÖPNV-Nutzer kann eine Wartezeit von z.B. einer halben Stunde gut ausnützen, da man ohne Auto seine Einkäufe, Arzt- und ggf. Bankbesuche zusammenlegen wird. Ein Discounter ist fünf Fußminuten vom Bahnhof Bad Honnef entfernt, mit einer Bushaltestelle für die Weiterfahrt genau gegenüber. Eine Stunde reicht für den Fußweg von Aegidienberg-Mitte am Geldautomaten vorbei zu den Discountern in Rottbitze.
Ich bin lebenslang ein Fan des Öffentlichen Nahverkehrs gewesen, ob ich mit meiner damaligen Frau in Florenz die Stadtrundfahrten mit den öffentlichen Bussen unternommen oder meinen "Urlaub" in Westerwald, Bergischem Land und Eifel per traumhaft schönen Bus-Touren mit meiner Netzkarte betrieben habe. Es hat Spaß gemacht, Touren über kleine Straßen auszutüfteln, von Asbach durch Mehren bis Altenkirchen oder die tolle Schienenstrecke zwischen Au und Altenkirchen mit Haltepunkt mitten im Wald in Seelbach-Marienthal mit seinem Kloster und den Gaststätten. Hübsche Tipps hat z.B. der Bonner-General-Anzeiger in einem Artikel vom 23.7.2018 "Tour zu vier Grenzorten des Rhein-Sieg-Kreises" gegeben.